10 besonders schöne historische Bauwerke

10 besonders schöne historische Bauwerke

Rund um den Taunus gibt es für den historisch Interessierten viel zu entdecken, von den Ruinen römischer Kastelle bis zu wunderbarem Jugendstil, jede Epoche ist vertreten.  Viele Bauwerke ermöglichen, wenn man sich erst mit ihnen beschäftigt, einen guten Einblick in die historischen Zusammenhänge, wann hat was zu wem gehört und warum ist es gerade so? Vor einem Besuch empfehlen wir, sich  kurz zu informieren z.B. im Internet. Es lohnt sich. Schwieriger wird es, will man sich eine Übersicht verschaffen, was wann wie lange zu welchem Fürstentum gehört hat. Solche Fragen zu beantworten ist nur etwas für Liebhaber oder Experten.

Römerkastell Saalburg – Archäologischer Park

Zweifellos ist die Saalburg das bekannteste historische Bauwerk im Taunus. Von den Römern im Jahr 139 n. Chr. zum Schutz der Grenze gebaut, wurde sie um 1900 rekonstruiert. Im Anschluss an einen Besuch empfehlen wir eine Wanderung entlang des Limes Richtung Sandplacken auf dem Limeserlebnispfad, Markierung „Limesturm“ und „T“, oder einen Spaziergang auf dem gut ausgebauten, nur leicht ansteigenden Weg zum Herzberg, 3 km, mit Aussichtsturm und Einkehrmöglichkeit. Unser Tipp: In der Saalburg gibt es auch für Kinder viel zu sehen.

Römerkastell Kapersburg

Neu hergerichtete Ruine eines Römerkastells, mitten im Wald gelegen, Zugang nur zu Fuß; Ausgang z.B. Kapersburgstraße in Pfaffenwiesbach. Eindrucksvoller ist der Zugang jedoch von der Saalburg aus, ca. 5 km, längs des Limeserlebnispfads, der hier gleichzeitig der Europäische Fernwanderweg E3 und der Taunushöhenweg ist. Von der Kapersburg aus bietet es sich an, den Limeserlebnispfad noch eine Stecke weiter zu verfolgen, etwa bis zu dem rekonstruierten römischen Wachturm, ca. 4 – 5 km.

Römerkastell Feldberg

Renoviert und gut zugänglich vom „Roten Kreuz“ (2 km südlich Niederreifenberg) zeugt es von der Herrschaft der Römer im Taunus. Zugang über den Limeserlebnispfad, Markierung „Limesturm“, 1 km. Interessanter Rundweg mit Informationen.

Schloss in Bad Homburg

Das Schloss war einst Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg, einer Nebenlinie des Hauses Hessen-Darmstadt. 1866 fiel Hessen-Homburg als Erbe an Hessen-Darmstadt und wurde dann an Preußen abgetreten.  Später machte der deutsche Kaiser Bad Homburg zu seinem Sommerferiensitz. Eine Besichtigung des sehr gut erhaltenen Schlosses, des Schlosspark und der ev. Erlöserkirche am Schloss lohnt sich sehr.

Weilburg

Ganz anders als die meisten Städte rund um den Taunus präsentiert sich Weilburg mit einem barocken Stadtbild und einem hoch über der Lahn gelegenen Rennaisance-Schloss. Besonders erwähnenswert: der Schlosshof und der barocke Schlossgarten mit oberer und unterer Orangerie mit Blick auf die Lahn. Weilburg ist ein hervorragendes Beispiel für eine sehr gut erhaltene kleine Residenzstadt aus der Zeit, als ausschließlich die Fürsten (hier die Nassauer) das Sagen hatten. Unser Tipp: Wer´s nicht kennt, sollte sehr bald schon einen Tagesausflug einplanen, denn auch in der Umgebung gibt es viel zu sehen, z.B. einen Wildpark (mit Restaurant) und die Kubacher Kristallhöhle, der einzigen ihrer Art in Deutschland.

Hessenpark

Der Park gehört zu Neu-Anspach. Für alle Neu-Hessen ein Muss. Der Hessenpark ist ein Freiluft-Museum, in dem insbesondere wertvolle, alte Fachwerkhäuser aber auch Brunnen, Windmühlen usw. aus ganz Hessen mit großer Sorgfalt restauriert und wieder aufgebaut wurden. Unser Tipp: Besuchen Sie dort die Hofreite Jäger, das „Taunushaus“. Das Haus beherbergt eine Ausstellung über Natur, Landschaft, Wirtschaft und Kultur des Taunus und – im Obergeschoss – die Geschichte des Taunusklubs.

Mittelalterliche Glasöfen „In der Emsbachschlucht“ bei Glashütten

Keine Bauwerke, mehr Bodendenkmale, sind die historischen Glasöfen bei Glashütten, nördlich von Königstein. Die Glasherstellung im Taunus geht vermutlich bereits auf die Römer zurück. Gut zu erreichen sind die Ausgrabungen über einen Hauptwanderweg, Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Waldfriedhof am Nordende von Glashütten. Mit verschiedenen Wanderzeichen, z.B. „T“, wandert man Richtung „Rotes Kreuz“. Nach ca. 2 km erreicht man die Glasöfen (Hinweisschild).

In dieser schönen Gegend empfehlen wir eine Fortsetzung der Wanderung über den Zacken oder durch das Emstal. Aber eine Karte sollte man dabei haben – und benutzen. (Eine sehenswerte Rekonstruktion der Glasproduktion im Taunus ist im Hessenpark zu besichtigen, und zwar in der ehemaligen Scheune der Hofreite Jäger; s. Hessenpark.)

Schmuckhöfe, Gärten und Trinkkuranlage in Bad Nauheim

Neben Darmstadt ist Bad Nauheim ein Jugendstilzentrum in Hessen und von weltweiter Bedeutung. Besonders sehenswert sind die Kuranlagen mit dem Sprudelhof. Ein Besuch ist etwas für einen Schön-Wetter-Nachmittag mit Café-Besuch. Parken kann man im Zentrum.

Historische Grenzsteine

Die Nutzung der großen Waldgebiete zwischen dem Hauptkamm des Taunus und Bad Homburg und Oberursel führte früher wiederholt zu Streitigkeiten. Etwa ab 1800 teilte und verteilte man den Wald immer wieder, Zuteilung je nach Macht und Einfluss.

Wer heute aufmerksam durch das Waldgebiet „Hohe Mark“ wandert, der findet Grenzsteine mit einer bunten Mischung von Initialen, die Abkürzungen oder Zeichen der Besitzer auf dem Stein. Hier einige häufig anzutreffende Initialen auf Grenzsteinen in der Hohe Mark: F (Frankfurt), KH (Kurfürstentum Hessen-Kassel), P (Praunheim), M (Massenheim), HN oder N (Herzogtum Nassau), LH (Landgrafschaft Hessen-Homburg), GH (Großherzog-tum Hessen-Darmstadt), NE (Niedereschbach) , NU (Niederursel), KP (Königreich Preußen).

Der Wanderweg mit der Markierung „roter Punkt“ berührt südlich des Kolbenbergs, in der Nähe des Sandplackens, einen Viermärker. Er kennzeichnet einen Grenzpunkt, an dem vier Gemarkungen zusammentrafen. Eine Rarität!

Grube Fortuna

1983 schloss die Grube“Fortuna“ bei Solms-Oberbiel. Sie ist als einzige der vielen Bergwerke dieses Eisenerz-Bergbaugebiets für die Öffentlichkeit erhalten. Im Gegensatz zu anderen Schaubergwerken fährt man tief in die alten Stollen ein und lernt den Bergwerksbetrieb, der hier viele Jahrzehnte bestand, gut kennen. Sehr interessant sind auch die Feld- und Grubenbahnen, die z.T. noch in Betrieb sind. Anfahrt über Braunfels oder Wetzlar.

Geografisch gehört die Grube nicht mehr zum Taunus, da sie nördlich der Lahn liegt. Aber sie zeigt den Bergbau, wie er auch südlich der Lahn, zwischen Wetzlar und Braufels, über lange Zeit das Leben der Menschen bestimmte.