Bekannte (und weniger bekannte) Quellen
Im Taunus entspringt kein großer Fluss. Aber die Heilquellen rund um den Taunus sorgten dafür, dass seine Landschaften Ende des 19. Jahrhunderts bekannt wurden. In- und ausländische Fürstenhäuser hielten in Bad Homburg und Wiesbaden Hof. Der Name von Bad Ems ging mit der „Emser Depeche“ sogar in die Weltgeschichte ein. Die Sprudelquellen an den Taunusrändern sind heute wichtige Wirtschaftsfaktoren in der Region, lebensmittelgerecht in Produktionshallen untergebracht.
Weilquelle
Gut ein km vor Oberrreifenberg biegt am „Roten Kreuz“ die Straße zum Großen Feldberg ab. Nach einem km erreicht man Parkmöglichkeiten und von dort sind es wenige Meter von der rechten Straßenseite abwärts durch den Wald zur Quelle. Die Quelle ist auch vom Roten Kreuz aus über den Limesweg und den Taunushöhenweg zu erreichen. Die einmal vom Taunusklub geschaffene Einfassung ist leider nicht mehr gut erhalten.
Die Weilquelle versorgte den Feldberg viele Jahre mit Trinkwasser.
Bad Soden
Die Heilquellen von Bad Soden wurden vor etwa 200 Jahren berühmt. Sie liegen insbesondere im Alten Kurpark, im Quellenpark (300 m westlich der Königsteiner Straße) und im daran angrenzenden Wilhelmspark. Berühmte Gartenkünstler der damaligen Zeit gestalteten die Parks. Wir empfehlen, einen Besuch mit einem Rundgang um Bad Soden zu verbinden: am Schwimmbad vorbei nach Altenhain, Neuenhain und über den neuen Kurpark zurück.
Etwa um 1800 entdeckte ein Arzt hier die Heilquellen und leitete damit auch ihre wirtschaftliche Nutzung ein. Das Kronthal, das zu Kronberg am Fuß des Altkönigs gehört, wurde zu einem großzügigen Kurpark im englischen Stil gestaltet. Dementsprechend alt sind viele der wunderbaren Bäume im Kronthal. Abgefült wird das Wasser heute nicht mehr, aber verschiedene der gefassten Quellen sind noch in Betrieb. Das ganze Gebiet mit seinen Quellen ist heute dem Regionalpark Rhein-Main zugeordnet.
In der Nähe der alten Abfüllanlagen und am Berghang Richtung Kronberg gedeiht seit vielen Jahren der Speierling. Die Früchte dieses Baumes der zu den Rosengewächsen gehört, spielen bei der Apfelweinherstellung eine Rolle. Kronberg zählt zu den wichtigsten verbliebenen Standorten in Deutschland. Das Kronthal liegt zwischen Kronberg und Mammolshain und ist über die Schwalbacher Straße (L3015) mit dem Auto gut erreichbar, Parkplatz im Kronthaler Quellenpark.
Dieser 1834 entdeckten Heilquelle verdankt Bad Homburg seinen Aufstieg zur Kurstadt. Sie liegt im heutigen Kurpark, wunderschön gefasst, ein wunderbarer Ort der Ruhe und Erholung. Ein Rundgang durch den Kurpark ist im Frühling, wenn die Rhododendren blühen, besonders schön.
Quellgebiet des Reichenbach und das Woogtal bei Königstein
Südlich des kleinen Feldbergs erstreckt sich das Quellgebiet des Reichenbach mit vielen Quellen, kleinen Bächen und Rinnsalen. Der Bach, der verzweigt nach Königstein fließt, heißt dort Woogbach und durchfließt westlich die Stadt unterhalb der Burg durch das Woogtal, das mit kleinen Teichen und einem alten Baumbestand zu kleinen Spaziergängen einlädt. Gut zu erreichen ist es zu Fuß von der Stadt aus (am Krankenhaus) oder – für Besucher mit PKW – vom Freibad Königstein aus. Später wird der Bach zum Liederbach, der bei Höchst in den Main mündet.
Stahlbrunnen bei Neuenhain
500 m westlich von Neuenhain (Bad Soden) an den Sportplätzen sprudelt eine gefasste, mineralhaltige Quelle, der Stahlbrunnen. Richtung Königstein geht es von hier durch ein wunderschönes Tal, das „Süße Gründchen“, das bereits sehr alte Taunusführer begeistert erwähnen.
Erlenbachquelle
Der Erlenbach entspringt in einer breiten Talsenke 1 km nordwestlich des Sandplackens und fließt durch Köppern, um bei Bad Vilbel in die Nidda zu münden. Die Quelle selbst ist zwar bezeichnet aber es handelt sich um einen großen Quellbereich, um ein Feuchtgebiet, das sich den gesamten Hang hinunterzieht, typisch für den Taunus. Die Quelle liegt etwas unterhalb des Weges mit der Markierung „schwarzes Rechteck“. Ausgangspunkt kann der Sandplacken (zwischen Schmitten und Oberursel) sein.
Seelborn / Emsbachquelle
Der Bornstedtweg zwischen dem Roten Kreuz und dem Fuchstanz (Naturpark-Markierung Eichhorn) führt an der Emsbachquelle vorbei, die auch Seelborn heißt. Der Emsbach mündet nach fast 40 km bei Eschhofen Nähe Limburg in die Lahn.
Und hier noch etwas Lustiges
Am Wanderweg „Weryweg“ zwischen Schloßborn und der Billtalhöhe bei Königstein befindet sich im Bereich „Untere Ödung“ der „Bertaborn“, eine kleine natursteingefaßte Quelle eines nicht weiter benannten Baches. Woher hat diese Quelle, deren Wasser recht schmackhaft ist, ihren Namen? Überliefert ist dies: Als nach Fertigstellung der Quellfassung Ende der 70er Jahre über einen Namen nachgedacht wurde, meinte einer der Beteiligten scherzhaft: „Wir nennen ihn nach meiner Schwiegermutter.“ Und die hieß Berta.