10 besonders schöne Aussichtspunkte
Der Blick über das weite Land war einer der Höhepunkte des Erlebens von Natur für die Menschen im 19. Jahrhundert. Gut vorstellbar, denn solche Stellen waren damals i.d.R. schwierig und nur zu Fuß erreichbar. An besonders schönen Aussichtspunkten errichtete man „Tempel“, im Taunus meist geplant und finanziert durch den Taunusklub. Sie waren üblicherweise einer Persönlichkeit gewidmet. Die meisten dieser Aussichtspunkte blieben erhalten und erfreuen auch heute noch viele Taunuswanderer. Die Aussichtstürme beschreiben wir später in einem anderen Abschnitt.
Kapellenberg bei Hofheim
Der Kapellenberg ist der „Hausberg“ von Hofheim und ein wunderbarer Aussichtsberg. Ca. zwei km von der Stadtmitte nach Norden befinden sich auf dem Berggipfel die „Pestkapelle“ erbaut Mitte des 17. Jahrhunderts, der „Cohausen-Tempel“ (Carl August von Cohausen tat sich u.a. bei der Erforschung der Ringwälle hervor) und der „Meisterturm“. Zugang z. B. über den Kreuzweg in Hofheim, dann markierte Wanderwege.
Den Kapellenberg findet man auch, wenn man unserem Freizeittipp „Rund um Hofheim“ folgt.
Kaisertempel bei Eppstein und Staufen
Zu erreichen auf kurzem Weg von Eppstein aus; außerdem von Münster, Lorsbacher Straße, aus; ca. 4 – 5 km über den gekennzeichneten Wanderweg („schwarzer Balken“) oder vom Gasthof Gundelhard aus. Das einem antiken Tempel nachempfundene Bauwerk wurde 1894 „zu Ehren“ Kaiser Wilhelms II als Siegerdenkmal mit großer Begeisterung der Bürger eingeweiht und erst vor kurzem aufwändig renoviert. Von hier genießt man einen wunderbaren Blick über Eppstein mit seiner einst mächtigen Burg.
Startet man in Fischbach und wählt den Taunushöhenweg T, dann erreicht man zuerst den Aussichtsberg Staufen mit einer Höhe von 451 m. Mit etwas Glück sieht man dort Muffelwild, erkennbar an den schneckenförmig gedrehten Hörnern. Vom Großen Mannstein, einem Fels nahe des Gipfels, hat man Ausblick auf die Rhein-Main-Ebene und den Altkönig. Hier laden Bänke mit Tischen zum Verweilen ein.
Den Kaisertempel findet man auch, wenn man unserem Freizeittipp „Rund um Hofheim“ folgt.
Blickt man von der Main-Ebene aus in Richtung Großer Feldberg, dann erblickt man, etwa in halber Höhe zum Feldberggipfel, einen großen, hellen Turm, den Bergfried der Burg Falkenstein. Er ist zwar meist geschlossen, eine Besteigung erübrigt sich aber auch, da die Aussicht von dem umliegenden Gelände aus genau so schön ist. 200 m neben der Burg plante und baute 1896 der Taunusklub auf einem Felsen, der auch „Teufelskanzel“ genannt wird, einen Aussichtspavillon, den Dettweiler Tempel. Er ist nach dem langjährigen Leiter der früheren Lungenheilstätte Falkenstein, Dr. Peter Dettweiler, benannt. Ein Besuch der Burg und des Dettweiler Tempels kann in Falkenstein oder in Königstein beginnen.
Die Burgruine Falkenstein und den Dettweiler Tempel findet man auch, wenn man unserem Freizeittipp „Rund um den Feldberg“ folgt.
Um Seelenberg
Ein oft gezeigtes Postkartenfoto vom Taunus zeigt den Blick über Oberreifenberg hin zum Großen Feldberg mit seinen Türmen. Diesen Blick genießt man von Seelenberg (bei Schmitten) aus. Fotofreunde nehmen einfach ihre Ausrüstung und machen sich rund um Seelenberg auf die Suche nach dem schönsten Motiv. Für eine erste Orientierung eignet sich der Wanderweg mit der Markierung „schwarzer Kreis“.
Schlink bei Wehrheim
Kurz hinter der Saalburg liegt Wehrheim und ca. 1 km dahinter an der Straße nach Pfaffenwiesbach die Anhöhe „Schlink“ mit Parkplatz gleichen Namens. Auf dem befestigten, bequemen Weg nach rechts, am Waldrand entlang genießt man die freie Sicht auf den Taunuskamm – nicht wie von Frankfurt aus gewohnt, sondern genau aus der anderen Richtung, eben von „hinten“. Es bietet sich an, den Weg zur Kapersburg fortzusetzen.
Auf der Limesstraße nach Oberreifenberg
Nirgendwo ist an einem kalten Wintertag die Mittagsonne im Taunus wärmender (wenn sie scheint, selbstverständlich) wie hier. Der Blick geht über Oberreifenberg mit seiner Burg und endet rundherum an den Höhenzügen und Wäldern. Viel Betrieb an Wochenenden! Die Limesstraße beginnt am Roten Kreuz (P), 2 km südlich von Niederreifenberg, zuerst im Schatten aber dann…
Pelagiusplatz bei Friedrichsdorf
Unterhalb des Hesselbergs, der zum Haupkamm des Taunus gehört, legten bereits 1863 Bad Homburger Wanderer diesen Platz als Aussichtspunkt an. Sie benannten ihn nach Pelagius, einem aus Britannien stammenden Mönch, der im 5. Jahrhundert lebte. Schöne Aussicht auf Bad Homburg, mit Tischen und Bänken. Ausgangspunkt kann das Ende der Saalburgstraße in Friedrichsdorf sein (dann auf einem befestigten Weg ca. 3 km, Markierung „schwarzer Balken“ Richtung Saalburg) oder die Saalburg ausgehend (Markierung „roter Balken“, ca.4 km).
Ausblicke auf die Lahn
Wunderbare Ausblicke auf das Lahntal gibt es in Hülle und Fülle. Einen der schönsten genießt man von der kleinen Aussichtshütte „Gabelstein“ am Lahnhöhenweg L (kurzer Abstecher erforderlich), ca. 2 km Luftlinie von Balduinstein, Flusslandschaft pur. Es liegt auf der Hand, diesen Punkt im Rahmen einer Tageswanderung ab Diez (s. dort) zu erkunden oder aber von Balduinstein aus oder vom Parkplatz in der Nähe.
Weiter lahnabwärts bei Obernhof liegt der „Goethepunkt“, ebenfalls mit großartiger Aussicht.
Kreuzkapelle bei Bad Camberg
Von der Kreuzkapelle überblickt man weite Teile des „Goldenen Grundes“, die breite Senke des Emsbachtals zwischen Idstein und Limburg.
Hessenkopf bei Usingen
Den wohl schönsten Blick auf das umliegende Usinger Land hat man vom Hessenkopf, der 325 m hoch ist und steil über der Usa, gegenüber dem Quarzitwerk, liegt. Zugang von Kransberg oder aus dem Usatal mit der Markierung „schwarzer Punkt“. Abzweig vom Wanderweg zum Aussichtspunkt erforderlich.