Zehn besonders schöne Aussichtstürme
Zwischen 1870 und 1900 gründeten sich in allen bedeutenden Landschaften und Gebirgen Deutschlands Wandervereine. Der Taunusklub war übrigens der erste, gegründet 1868. Aussichttürme zu bauen, gehörte zu den hervorgehobenen Aufgaben dieser Vereine.
Im Taunusklub gab es einen Bauausschuss, der sich damit beschäftigte. Die Pläne des Feldbergturms begutachtete Kaiser Wilhelm persönlich und die Festrede zur Einweihung übernahm der Frankfurter Oberbürgermeister Adickes: man erkennt hieraus, wie wichtig diese Türme für die Vereine und die Menschen damals waren. Heute ist das Interesse daran vielfach nur gering und wichtige Renovierungsarbeiten werden aus Geldmangel verzögert. Steht man vor einem solchen Turm, sollte man bedenken, welche wichtige Bedeutung er für die Menschen damals hatte, als das Erleben der Natur noch beschwerlich und nicht so selbstverständlich war wie heute für uns. Aus Kostengründen gingen die Türme in die Hände der zuständigen Gemeinden über.
Feldbergturm
Der Bau dieses Turms war eines der Ziele des Taunusklubs seit seiner Gründung 1868. Höchste Ehre für den Taunusklub war, dass Kaiser Wilhelm II, der mehrfach Bad Homburg zur Kur besuchte, sich in die Planung einschaltete. Die Festrede bei der Einweihung 1902 übernahm der Frankfurter Oberbürgermeister Adickes. Mehrfach umgebaut beherbergt heute der Turm mit der riesigen Antenne als Spitze eine Aussichtsplattform und ein Wanderheim, das man auch als Nicht-Taunusklubler mieten kann. Nach der Besichtigung des Turmes empfehlen wir den Besuch des Berggasthofs auf dem Feldbergplateau.
Den Feldbergturm finden Sie auch, wenn Sie unserem Freizeittipp Nr.4 oder unserem Freizeittipp Nr. 12 folgen.
Meisterturm
Er krönt den Kapellenberg bei Hofheim (s. Aussichtspunkte).1895 wurde der Meisterturm von Taunusklub als Holzturm errichtet, 1928 durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, Höhe 35 m. 1956 ging er in den Besitz der Stadt Hofheim über. Er ist für Besucher geöffnet. Gastwirtschaft und Spielplatz liegen ganz in der Nähe. Anfahrt über das Exerzitienhaus am Kreuzweg.
Burgwarte in Bad Soden
1900 vom Taunusklub errichtet, 1984 saniert und 2008 restauriert, Höhe 10 m, einem römischen Limesturm nachempfunden. Samstags und sonntags geöffnet. Von einem Parkplatz in der Nähe des Alten Kurparks ist die Burgwarte einfach und schnell zu erreichen.
Atzelbergturm
Zwischen Eppenhain und Ruppertshain liegt der Höhenrücken des Aztelbergs (Atzel = Elster). Der ca. 30 Meter hohe Turm mit einer fantastischen Aussicht brannte 2008 ab, man vermutet durch Brandstiftung. Vom nördlichen Teil Eppenhains waren das noch vorhandene Fundament und der nahe gelegene Grillplatz in 10 min zu erreichen. Inzwischen ist der Aussichtsturm wieder aufgebaut worden und lässt den weiten Blick über den Taunus wieder zu.
Hausberg bei Butzbach
Lange Jahre hindurch, nach dem 2. Weltkrieg, fungierte die Kuppe des Hausbergs als „Horchposten“ der US-Army in Richtung Osten. Von der Altstadt Butzbachs erreicht man den Hausberg nach ca. 6 km über den Europawanderweg E3, ab der Oes dann Markierung „Grüner Balken“.Wer weniger laufen möchte: Vom Parkplatz in der Oes ist es nur noch 1 km bis zum Gipfel. Vom 25 m hohen Holzturm blickt man auf die Wetterau und das Gießener Becken. Auf dem Hausberg errichtete der Taunusklub bereits 1876 einen 20 m hohen Aussichtsturm und rühmte den Blick als „einen der schönsten und umfangreichsten im ganzen Taunus.“
Hardtbergturm ==zur Zeit gesperrt==
Von Königstein über den Hardtbergweg zu erreichen, findet man den Hardtbergturm, 14 m hoch, 1884 vom Taunusklub erbaut. 1999 wurde der Turm erhöht, um die umliegenden Bäume nicht kürzen zu müssen. Kein spektakulärer Turm aber ein schöner Blick zu den Frankfurter Hochhaustürmen.
Der Hardtbergturm ist zur Zeit gesperrt und wird voraussichtlich auch bis zum Jahre 2020 gesperrt bleiben.
Der Turm ist schon länger geschlossen, weil er durchgerostet und baufällig ist.
Es hat sich ein Verein gegründet, der den Neubau befürwortet und Spenden dafür sammelt. Bis ausreichend Mittel angesammelt sind, wird voraussichtlich im Jahr 2020 mit dem Neubau bzw. der Restaurierung begonnen werden können.
Siehe auch den Artikel aus der Taunus-Zeitung vom 14. Oktober 2016 unter der Rubrik „Presse“.
Pferdskopfturm
1 km südlich von Treisberg bei Schmitten erhebt sich der Pferdskopf. Bereits 1895 baute der Taunusklub hier einen Turm aus einer Stahlkonstruktion. Er wurde 1987 durch die heutige Holzkonstruktion, die 34 m hoch ist, ersetzt. Weiter, wunderbarer Ausblick bis in den Rheingau, und der Feldberg ist zum Greifen nahe. Parkmöglichkeit am Rand von Treisberg. Für viele der schönste Ausblick auf den Taunus.
Den Pferdskopfturm finden Sie auch, wenn Sie unserem Freizeittipp Nr.7 folgen.
Winterstein
Ein mit finanzieller Unterstützung des Taunusklubs neu erbauter Turm, ca. 10 km westlich von Friedberg, der den Blick weit in die Wetterau zulässt. Der alte Turm des Taunusklubs war verfallen, das große Waldgebiet rundherum nach dem 2.Weltkrieg als Truppenübungsplatz der US-Armee gesperrt, an manchen Wegen heute noch erkennbar.
Herzbergturm
Eigentlich sollte er Bismarkturm heißen. Aber daraus wurde nichts. Der Kaiser selbst, häufiger Sommergast in Bad Homburg um 1900, setzte sich für den einem römischen Wachturm nachempfundenen Steinturm auf dem Herzberg ein, den der Taunusklub 1910 errichten ließ. Er löste seinerzeit einen Holzturm ab. Heute ist er im Besitz von Bad Homburg. Für 50 Cent genießt man den Blick auf die Mainebene.
Den Herzbergturm finden Sie auch, wenn Sie unserem Freizeittipp Nr.5 folgen.
Lipstempel
benannt nach einem tüchtigen Mitglied des Taunusklubs, 1895 errichtet und 1970 erneuert. Aussicht auf Falkenstein, Königstein, und weiter. Loslaufen könnte man im Norden von Falkenstein oder im Norden von Kronberg, jeweils auf dem Weg mit der Makierung „Gelber Balken“ Richtung Fuchstanz, dem wohl bekanntesten Ausflugslokal im Taunus.
Kalsmunt und Stoppelberg bei Wetzlar
Ruine Kalsmunt, das sind die Reste einer von Kaiser Barbarossa erbauten Reichsburg. Vom Turm hat man eine weite Aussicht auf das Lahntal. Hier beginnt der vom Taunusklub betreute Teil des Lahnhöhenwegs. Der Taunusklub richtete vor etwa 100 Jahren diesen Weg ein und markierte ihn mit einem L.
Der Stoppelberg mit seinem Ausichtsturm ist der erste markante Punkt auf dem Lahnhöhenweg flussabwärts, ca. 4 km von der Ruine Kalsmunt entfernt. Aussicht auf Wetzlar und Umgebung.